Wer nach dieser Schule das Orgelspiel erlernen will, muss schon eine gewisse technische Fertigkeit auf dem Klavier besitzen.
Die Pedalübungen zu Anfang sind grundlegend. Sie sind in allen angegebenen Tonarten und in allmählich beschleunigtem Zeitmaß auszuführen.
Der Aufbau der eigentlichen Schule vollzieht sich nach der wachsenden Stimmigkeit der Tonsätze: auf zweistimmige Stücke folgen drei- und mehrstimmige. Die Beschäftigung mit der kompositorischen Strenge der stimmigen Satzanlage, die Einfühlung in den lebendigen Atem dieser Stimmen, ihr Kommen, Gehen und Wiederkommen, liefert auf Grund der Erkenntnis von Form und Architektonik auch die Gesichtspunkte für die werkgerechte Darstellung polyphoner Musik, im besonderen der Fuge.
Die verschiedenen Möglichkeiten des Registrierens - farbiges, solistisches, flächiges Spiel - werden in ihren stilistischen Besonderheiten an den wichtigsten musikalischen Formen nachgewiesen.
Das Fortschreiten innerhalb der Schule verläuft in Kurven, indem immer wieder - öfters in Gegenüberstellungen stilistischer und formaler Besonderheiten - auf Früheres zurückgegriffen wird, um es zu befestigen oder aufzulockern. Von entscheidender Bedeutung ist für den anfangenden Orgelspieler, dass er das Herauswachsen der Orgelmusik aus der Vokalmusik in musikalischer wie geistiger Hinsicht nacherlebt. So wird er den Weg, den die Orgelmusik im Laufe der Jahrhunderte genommen hat, in seiner technischen Entwicklung nachgehen und damit für eine wahrhaft künstlerische Darstellung und Gestaltung alter wie neuer Werke auf seinem Instrument reif werden, insbesondere auch für die unübertreffliche Kunst unseres großen Johann Sebastian Bachs.
Inhalt:
- Grundlagen des Pedalspiels
- T.L. da Vittoria: Bicinium: Bonum erat
- A. Zoilo: Bicinium: Quare fremuerunt
- Melius illi
- W. Dietrich: Übung in e-Moll
- G.P. Telemann: Largo
- J.K.F. Fischer: Übung d-Moll
- G.P. Telemann: Kanon
- T.L. da Vittoria: Accedentes principes
- J.K.F. Fischer: Übung in g-Moll
- W. Dietrich: Pedalübung
- H.L. Haßler: Crucifixus
- J.K.F. Fischer: Praeludium D-Dur
- J. Pachelbel: Übung in a-Moll
- W. Dietrich: Übung in As-Dur
- R. Schwarz-Schilling: Kanon a 2
- Kanon a 3
- usw.