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Wein, Weib und Gesang

Komponist: Strauss Johann (Sohn)
Arrangeur: Rundel Siegfried
Gattung: Walzer
Schwierigkeit: C-D
Dauer: 5:44 Minuten
Format: A4
Besetzung: Blasorchester
Zu hören auf: siehe untenstehende CD-Empfehlungen!

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Tonprobe:



Für Johann Strauß II war das Jahr 1847 von besonderer Bedeutung, denn es brachte ihm die Verbindung zu einer wichtigen musikalischen Institution in Wien, nämlich dem Wiener Männer-Gesangsverein. Im Laufe der Zeit schrieb er für den Verein neun Werke, darunter sechs Walzer, zwei Polkas und einen Marsch. Zu diesen Kompositionen gehören so unsterbliche Walzer wie „An der schönen blauen Donau“ op. 314 und „Wein, Weib und Gesang“ op. 333. Die besondere Beziehung zwischen dem Walzerkönig und dem Wiener Männer-Gesangsverein wird auch durch eine besondere Ehrung unterstrichen, denn aus Anlaß seines 25jährigen Bestehens verlieh der Wiener Männer-Gesangsverein 1868 Johann Strauß die Ehrenmitgliedschaft. Viele der heute weltberühmten Kompositionen von Johann Strauß verdanken ihr Entstehen seinen Engagements oder gehen auf besondere Wünsche zurück. Die hohe Zeit par excellence für solche Arbeiten waren die jährliche Faschingssaison in Wien. Für den Fasching des Jahres 1869 steuerte Johann Strauß lediglich drei Werke bei: eine Polka-Mazurka „Fata Morgana“ op. 330 und die Walzer „Illustrationen“ op. 331 sowie „Wein, Weib und Gesang“ op. 333. Der zuletzt genannte Walzer war ein Chorwerk für einen Narrenabend, den der Wiener Männer-Gesangsverein am 02. Februar 1869 im Dianasaal veranstaltete. Er trägt eine Widmung an Johann Herbeck, den Ehrenchormeister des Vereins. Die Schönheit des Walzers mit der 137taktigen Einleitung veranlaßte den Rezensenten des „Neuen Wiener Tagblatts“ am 04. Februar 1869 zu folgender Voraussage: „Der Walzer wird seinen Weg machen und ebenso populär werden wie die Partie „An der schönen blauen Donau“. Weniger bekannt sein dürfte dagegen, daß Johannes Brahms, der Johann Strauß freundschaftlich verbunden war, den Walzerkönig dadurch auszeichnete, daß er Anklänge an „Wein, Weib und Gesang“ in seinem Streichquartett op. 51 zitiert. Wie bei dem anderen großen Chorwalzer für den Wiener Männer-Gesangsverein, also „An der schönen blauen Donau“, wird auch bei „Wein, Weib und Gesang“ die Chorfassung nur sehr selten zur Aufführung gebracht. Auch ohne Chor wird man die vollständige Einleitung nur als die Ausnahme antreffen. In der Aufführungspraxis herrscht eine verkürzte instrumentale Fassung vor, welche auch Siegfried Rundel als Richtschnur für seine Bläseradaption diente. Treffend schrieb im übrigen Viktor Kehldorfer zur Interpretation eines Wiener Walzers: „Die Wiedergabe von Straußschen Walzern ist scheinbar kinderleicht. Und doch ließe sich über die Vortragsweise dieser unkomplizierten Stücke, wie sie der Meister selbst, insbesondere aber auch sein „bevollmächtigter“ jüngerer Bruder Eduard mit dem Taktstock bis an die Wende des Jahrhunderts gekündet, ein Buch schreiben“. Es ist ohne Zweifel ein glücklicher Umstand, daß sich diese authentische Interpretation bis heute erhalten hat und in den traditionsreichen Wiener Neujahrskonzerten die ideale Plattform fand. In diesem Geist sollten Walzer in die Blasmusik übertragen werden, damit die Musik jenes Funkeln und Leuchten entwickeln kann, das ihr von Hause aus eigen ist. (Originaltonart).

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