Inhalt: Marsch, Ländler, Bayrischer, Zwiefacher
Die vorliegende Komposition "Alpenländische Tanz-Suite" von Gottfried Veit für großes Blasorchester ist so gehalten, dass sie schon in kleinster Besetzung gut ausführbar ist.
Das, was man im Allgemeinen unter bodenständiger Volksmusik versteht, ist nicht eine Musik zweiten Ranges, sie ist vielmehr die ländliche Schwester der hohen Tonkunst. Der Volkstanz, welcher mit Brauchtum, Volkslied und Volkstracht eine unzertrennbare Einheit bildet, wird vielleicht nirgends in einer so bezeichnenden Selbstverständlichkeit gepflegt wie gerade in den Alpenländern.
Da einerseits im Mittelalter die zum Tanz gespielte Musik zum Ausgangspunkt der Instrumentalmusik schlechthin wurde, und da andererseits die Schönheit dieser "Begleitmusik" nur in konzertanter Darbietung voll und ganz zum Ausdruck kommen kann, scheint es berechtigt, eine Alpenländische Tanz-Suite den zahlreichen Blaskapellen vorzulegen, welche einen Teil dieses überlieferten Musiziergutes beinhaltet. Die alten Bauern- und Volkstänze haben ihre einfachen, aber deshalb nicht weniger mannigfaltigen Formen bis in unsere heutige Gegenwart bewahrt.
Der "Marsch" als gradtaktige "markige Musik" ist eine schon seit dem Altertum nachweisbare bei Aufzügen, Festen und Feierlichkeiten aller Art gepflegte, anfeuernde Musik mit stark markierendem Rhythmus.
Der "Ländler" oder Landler hat seinen Namen vom oberösterreichischen "Landl" übernommen, ist ein bäuerlich-heiterer Rundtanz, d.h. ein Dreher im Dreivierteltakt, und gilt allgemein als Vorläufer des Walzers.
Der "Bayrische" oder die Bayerische Polka darf nicht mit der ebenfalls im Zweivierteltakt notierten Böhmischen Polka verwechselt werden, welche im Gegensatz zu diesem fast derben Stampftanz ein viel lebhafterer Volkstanz ist.
Der "Zwiefache" stammt aus Süddeutschland, wird besonders vom niederbayrischen sowie vom oberpfälzischen Landvolk gepflegt und ist eine Mischform von Polka und Ländler.
Pflichtliteratur für Konzertwertungen des ÖBV 2023/2024 - Stufe A