Incantation and Dance (Partitur + Stimmen)

Incantation and Dance (Verzauberung und Tanz) entführt den Zuhörer in einer Welt der Hexen und Dämonen. Eine weiche, melancholisch anmutende Flötenmelodie, die immer mehr von drohend aufsteigenden Melodiebögen der tiefen Register abgelöst wird, endet im aufgeregt anhaltenden Triller der Holzbläser. In dieses flirrende Traumbild hinein kündet das Schlagwerk in rhythmischen Sequenzen den folgenden Hexentanz an.   Der Komponist gestaltet das Thema des Tanzes duch den kompementär-rhythmischen Einsatz von hohen und tiefen Orchesterstimmen in ständig wechselnden Klangfarben. Themenköpfe und rhythmische Figuren werden abgespalten und neu verarbeitet. Dem anscheinenden Abflauen des Höllentanzes durch eine immer kleiner werdende Intrumentierung gibt der plötzliche Fortissiomeinsatz des tiefen Blechs eine schlagartige Wendung. Immer wilder wir der Tanz, bis er schliesslich nach einem letzen Aufbäumen aller Stimmen abrupt endet.  Der Titel zeigt schon die religiöse Orientierung, jedoch nicht zu einer etablierten Religion. Beschwörung ist ein Element von magischen und dämonischen Ritualen, wo beherrschendes und wildes Tanzen eine wichtige Rolle spielt.  Die "Beschwörung" dient formal als Einleitung. Sie ist voll von Mystik und Erwartung, instabil und ohne Tonalität herumschweifend.   Der "Tanz" beginnt ebenfalls ruhig. Doch die Percussion Instrumente starten einer nach dem anderen schnell und bauen dabei ein rhythmisches Muster von unglaublicher Komplexität und Leben auf. Die anderen Instrumente kommen dazu und der Tanz wird wilder und rasender. Dann ist der Tanz vorüber und der Anbieter ist erfüllt.

 

Pflichtliteratur für Konzertwertungen des ÖBV 2024/2025 - Stufe D