Triumphmarsch aus Aida

Mit dem Triumphmarsch in seiner Oper Aida schuf Verdi einen der berühmtesten Märsche der Musikgeschichte und ein Stück opulenter Bühnenmusik voller Trompetenfanfaren. In der Oper erklingt der Marsch zum Ruhm eines Pharaos, doch in Wirklichkeit ist er eine Hommage an einen Vizekönig von Ägypten, der die Oper in Auftrag gegeben hatte. 1869 wurde der Suezkanal eröffnet, und einige Wochen später das Opernhaus in Kairo, mit Verdis Rigoletto. Nun wollte man von dem großen Maestro aus Italien eine Oper über ein ägyptisches Thema haben, das das Kanalprojekt verherrlichen sollte. Verdi willigte nach langen und zähen Verhandlungen ein, nachdem die Geschichte der Aida endlich einen Stoff gefunden hatte, der ihn innerlich berührte.

 

Die für 1870 geplante Uraufführung in Kairo musste jedoch verschoben werden, nicht nur, weil Verdi das Werk zu spät fertigstellte, sondern vor allem, weil die Dekorationen in Paris angefertigt wurden, das damals von den Preußen belagert wurde. Erst nach dem Ende des deutsch-französischen Krieges traf die prächtige Ausstattung in Kairo ein. Am Heiligabend 1871 feierte Aida ihre triumphale Premiere, ohne dass Verdi anwesend war. Der Suezkanal, dessen Pläne von dem Österreicher Alois von Negrelli stammten, lag zu dieser Zeit übrigens noch in den roten Zahlen. Erst einige Jahre später sollte sich dieses Unternehmen in einen totalen Triumph der Aktionäre verwandeln.