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Husarenvedette

Komponist: Fucik Julius
Arrangeur: Zeman Jaroslav
Gattung: Marsch
Schwierigkeit: B-C
Dauer: 3:00 Minuten
Format: A4
Besetzung: Blasorchester

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Tonprobe:



Der Marsch “Husarenvedette” entstand im Jahr 1910 in Budapest; somit während eines Lebensabschnittes des Komponisten Julius Fučík, der nicht zu seinen Glanzzeiten gehörte.
 
Im Mai 1909 hatte Fučík sein letztes Konzert als Regimentskapellmeister des Infanterie-Regiments 86 in Budapest durchgeführt. Wenig erfreulich für ihn war danach die Verlegung des Regiments nach Maria Theresiopel (heute Subotica, im Norden Serbiens gelegen und nur wenige Kilometer von der ungarische Grenze entfernt). Für ihn kam diese militärische Maßnahme einem Abstieg gleich und er nahm deshalb am 30. Jan. 1910 seinen Abschied vom Regiment und zog vorübergehend nach Gleisdorf in der Steiermark. Auch die sich anschließende Zeit beim IR 92 in Theresienstadt erwies sich nicht als der erhoffte Glücksgriff im Anschluss an die erfolgreiche Zeit in Budapest, denn seinen Kollegen in Prag gelang es, Julius Fučík und seine Banda von der Hauptstadt Böhmens fernzuhalten.
Der letzte Lebensabschnitt von Julius Fučík war dann Berlin, wo er einen eigenen Verlag gründete und mit dem Prager Tonkünstlerorchester eine interessante Konzerttätigkeit entfaltete. Der schwungvolle Marsch war denn auch in dem bemerkenswerten Doppelkonzert vom 13. Apr. 1914 enthalten, das der Maestro und seine Prager Musiker zusammen mit dem Musikkorps des Kaiser Franz Gardegrenadier-Regiments Nr. 2 unter der Leitung von Obermusikmeister Adolf Becker gestalteten.
 
Der Marsch ist kein Kavalleriemarsch im engeren Wortsinn, denn seit dem verloreneren Krieg von 1866 kannte man in Österreich-Ungarn keine Kavalleriemusik mehr – im Unterschied zu Deutschland, wo das Bild der Kavalleriemusik durch unzählige Trompeterkorps bei der Kavallerie und Feldartillerie bestimmt wurde. „Vedette“ ist ein heute nicht mehr gebräuchlicher Militärbegriff und bedeutet den Einsatz von berittenen Soldaten zur Beobachtung des Feindes vor den Feldposten des Heeres. Und so ist denn auch dieser Marsch von Fučík eher eine musikalische Impression, denn ein Reitermarsch: im Unterschied zu vielen der wuchtigen Märsche Fučíks handelt es sich hier um ein frischen, eleganten und im Grunde wenig militärischen Marsch, der in Deutschland schneller heimisch wurde als in Fučíks böhmischer Heimat im engeren Sinne bzw. der Donaumonarchie insgesamt.

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