Arethusa

„Arethusa” entstand als Auftragswerk für einen Stundenchor, der sich bei den Wertungsspielen in Baden-Württemberg mittlerweile sehr etabliert hat. Dabei führen die Blasorchester anstatt eines Pflichtstücks ein Werk auf, das die Musiker und der Dirigent innerhalb einer Stunde erarbeiten müssen, bevor sie es der Jury präsentieren. Der Schwierigkeitsgrad des Stückes liegt in der Regel eine Stufe unter der, mit der sich das Blasorchester zur Wertung angemeldet hat. Johan Nijs ist mit „Arethusa“ ein Werk gelungen, das sich hervorragend für einen Stundenchor eignet. Es bietet sowohl technische und rhythmische Herausforderungen als auch die Möglichkeit, gemeinsam und klangvoll zu musizieren. Die vielen ineinander übergehenden Abschnitte bringen zahlreiche Wechsel der Tonarten und Tempi mit sich, was von den Musikern und auch vom Dirigenten volle Konzentration erfordert. Trotz aller Herausforderungen bewegt sich „Arethusa“ jedoch immer im mittleren Schwierigkeitsbereich und stellt keine unerreichbaren Ansprüche. Natürlich ist „Arethusa“ nicht nur für den Stundenchor geeignet, sondern auch ein eindrucksvolles Konzertwerk. Der Titel des Werkes bezieht sich auf einen alten Mythos um die Nymphe Arethusa. Diese will die Liebe des Flussgottes Alpheios nicht erwidern und wird daraufhin von ihm gejagt. Auf der Flucht fleht die Nymphe ihre Herrin Diana um Hilfe an und wird zu ihrem eigenen Schutz in eine Quelle verwandelt und nach Sizilien versetzt. Die Wasser des Alpheios hingegen suchen weiterhin im Meer nach der Angebeteten. Johan Nijs’ Komposition ist zwar keine programmatische Vertonung der mystischen Geschichte, jedoch birgt die Musik ebenso viel mitreißende Dramatik und aufregendes Wechselspiel.